Das Kölner Festkomitee und Zartbitter e.V. haben gemeinsam ein neues Präventionskonzept für Kinder im Karneval entwickelt. Das Hauptziel des Konzepts besteht darin, den kleinen Jecken ein sicheres und angenehmes Karnevalserlebnis zu ermöglichen. Hierfür wurde der Pänzrechte-Pass entwickelt, der insgesamt 28 Motive enthält. Diese Motive behandeln verschiedene wichtige Themen, darunter der respektvolle Umgang miteinander, die Integration, das Setzen von Grenzen und das Hinzuziehen von Hilfe. Der Pänzrechte-Pass soll den Kindern ein Verständnis dafür vermitteln, welches Verhalten angemessen ist und wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten sollten.
Gemeinsame Entwicklung: Kinder gestalten kindgerechte Motive für Karneval
Die Entwicklung der 28 Motive erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen Zartbitter e.V., dem Festkomitee und Kindern und Jugendlichen aus Karnevalsgruppen. Dabei wurden in Gesprächen und Diskussionen Alltagssituationen behandelt, die für Kinder relevant sind. Die Kölner Illustratorin Dorothee Wolters hat diese Themen schließlich in kindgerechte Bilder umgesetzt, um den kleinen Jecken ein besseres Verständnis für angemessenes Verhalten im Karneval zu vermitteln.
Der Pänzrechte-Pass ist Teil eines umfangreichen Schutzkonzepts für Kinderrechte, das gemeinsam vom Festkomitee und Zartbitter entwickelt wurde. Neben Richtlinien zur Prävention für Betreuer wurde auch eine karnevalsspezifische Beschwerdestelle eingerichtet, die ab sofort unter paenzrechte(at)koelnerkarneval.de erreichbar ist. Zusätzlich sind spezielle Theaterstücke für Kinder und Jugendliche geplant, um auf wichtige Themen aufmerksam zu machen.
Die Sicherheit von Kindern steht im Karneval wie im restlichen Leben im Fokus, wie der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, betont. Ziel der Präventionsarbeit ist es, dass Vereine und Karnevalsgesellschaften sichere Orte für Kinder sind. Die Verantwortung für den Schutz von Kindern liegt bei den Erwachsenen. Gleichzeitig sollen Kinder über ihre Rechte informiert werden, um sie darin zu bestärken, sich gegen Übergriffe zur Wehr zu setzen und Hilfe zu suchen.
Der Pänzrechte-Pass wird nicht nur in den Kinder- und Jugendtanzgruppen verteilt, sondern auch in den Kölner Grundschulen, die das Kinderdreigestirn in der kommenden Session besuchen wird. Dies ermöglicht allen jecken Pänz der Grundschulen, ihre persönlichen Rechte im Karneval und an ihrer Schule besser zu verstehen und sich dafür einzusetzen. Der Pass dient als Leitfaden für angemessenes Verhalten und fördert ein respektvolles Miteinander, indem er die Kinder sensibilisiert und sie ermutigt, Hilfe zu holen, wenn nötig.
Im Rahmen der Veranstaltung „Pänz danze för Kölle“ wird der Pänzrechte-Pass vorgestellt. Über 900 Kinder aus 28 verschiedenen Tanzgruppen des Kölner Karnevals zeigen auf der großen Bühne des Gürzenich ihr tänzerisches Können. Die Veranstaltung bietet den Kindern die Möglichkeit, sich bereits frühzeitig auf die kommende Karnevalssession einzustimmen und ihr Talent vor anderen Gleichaltrigen zu präsentieren. Die musikalische Unterhaltung wird von den Domstürmern und den Bläck Fööss übernommen.
Der Pänzrechte-Pass stellt einen bedeutenden Fortschritt in Bezug auf die Sicherheit und den Schutz von Kindern im Karneval dar. Durch die Vermittlung von Kinderrechten und die Sensibilisierung für angemessenes Verhalten sollen die kleinen Jecken frühzeitig über mögliche Gefahren informiert werden. Ziel ist es, sie zu ermutigen, ihre Rechte zu verteidigen und sich bei Bedarf Hilfe zu holen. Der Pass ist ein wertvolles Instrument, um den Kindern ein sicheres und unbeschwertes Karnevalserlebnis zu ermöglichen.