Nach dem Abitur stehen viele Schulabgänger vor der Frage, wie sie sich ein Studium finanziell leisten können. Laut dem Deutschen Studentenwerk belaufen sich die monatlichen Lebenshaltungskosten von Studenten im Durchschnitt auf 850 Euro. Wenn die finanzielle Unterstützung der Eltern gering oder nicht vorhanden ist, müssen alternative Geldquellen gefunden werden. Hier bieten sich drei Optionen an: BAföG, ein Studienkredit oder ein Nebenjob. Jede dieser Möglichkeiten hat unterschiedliche Vorteile und sollte individuell abgewogen werden.
BAföG: Hilfe für Studenten in finanzieller Not
Das BAföG ermöglicht es Studenten, die finanzielle Unterstützung benötigen, ein Studium zu finanzieren, indem es ihnen einen Zuschuss gewährt, der zur Hälfte geschenkt und zur anderen Hälfte als zinsloses Darlehen vergeben wird.
Wenn Studenten nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, können sie einen monatlichen Zuschuss vom Staat von bis zu 812 Euro erhalten. Dieser Höchstsatz erhöht sich ab einem Alter von 25 Jahren sogar auf 934 Euro. Das Besondere am BAföG ist, dass die Hälfte des Zuschusses geschenkt ist und nicht zurückgezahlt werden muss. Die andere Hälfte wird als zinsloses Darlehen vergeben, von dem insgesamt maximal 10.010 Euro zurückgezahlt werden müssen.
Studenten haben die Möglichkeit, im Rahmen des BAföG bis zu 520 Euro monatlich hinzuzuverdienen, ohne dass dies zu Abzügen bei der BAföG-Förderung führt.
Möglichkeiten der Studienfinanzierung jenseits des BAföG
Es gibt Studenten, die trotz finanzieller Bedürfnisse kein BAföG erhalten können. Für diese Personen besteht die Möglichkeit, einen Studienkredit von Banken und Sparkassen in Anspruch zu nehmen. Im Gegensatz zum BAföG wird beim Studienkredit jedoch eine zusätzliche Rückzahlung der Kreditsumme inklusive Zinsen fällig.
Damit der Kredit optimal zu Ihnen passt, sollten Sie darauf achten, dass er Ihren persönlichen Lebensumständen und Wünschen entspricht. Es empfiehlt sich daher, Ihre Einnahmen und Ausgaben über einen längeren Zeitraum zu analysieren, um Ihren tatsächlichen monatlichen Finanzbedarf zu ermitteln.
Um das passende Darlehensangebot zu finden, empfiehlt es sich, sich von verschiedenen Anbietern beraten zu lassen. Dabei sollte man Fragen stellen, die Aufschluss über die Flexibilität des Darlehens geben, zum Beispiel in Bezug auf Fächerwechsel oder Auslandssemester. Auch der Zinssatz und die Rückzahlungsmodalitäten sind wichtige Faktoren. Eine detaillierte Kostenaufstellung sowie die Gesamtrückzahlungssumme sollten ebenfalls berücksichtigt werden. An der eigenen Universität gibt es möglicherweise spezielle Angebote, die man in Betracht ziehen kann.
Höhe von Urlaubs- und Weihnachtsgeld beachten
Für viele Studenten ist es eine Notwendigkeit, neben ihrem Studium einer bezahlten Beschäftigung nachzugehen, um die finanziellen Belastungen zu bewältigen. Eine beliebte Option ist dabei ein Minijob, bei dem das monatliche Einkommen auf maximal 520 Euro begrenzt ist. Trotzdem können die Studenten weiterhin über die Familienversicherung ihrer Eltern in der gesetzlichen Krankenkasse versichert bleiben, ohne zusätzliche Beiträge entrichten zu müssen.
Es ist wichtig zu beachten, dass auch Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld in die Berechnung des monatlichen Einkommens für geringfügig Beschäftigte einfließen. Wenn das Einkommen über 520 Euro liegt, wird man nicht mehr als geringfügig beschäftigt betrachtet. Eine Alternative in diesem Fall ist die Arbeit als Werkstudentin oder Werkstudent. Dabei darf man bis zu 20 Stunden pro Woche neben dem (Vollzeit-)Studium arbeiten.
Damit BAföG-Empfänger ihren vollen Zuschuss behalten, dürfen sie während des Bewilligungszeitraums in der Regel zwei Semester nicht mehr als 6.240 Euro verdienen. Wenn das Einkommen diese Grenze übersteigt, wird der BAföG-Zuschuss entsprechend gekürzt. Es ist daher ratsam, das eigene Einkommen im Blick zu behalten und gegebenenfalls die Arbeitsstunden oder den Verdienst anzupassen, um keine Abzüge beim BAföG zu riskieren.
Um das Studium zu finanzieren, kann man in den Semesterferien ein Jobangebot annehmen. Dabei besteht natürlich die Gefahr, dass der Job anstrengend ist und vom Studium ablenkt. Auf der anderen Seite ermöglicht es Studenten, erste Berufserfahrungen zu sammeln und Schulden zu vermeiden. Darüber hinaus müssen Studenten, die keine Darlehen benötigen, keine Abzüge befürchten, unabhängig von ihrem Einkommen oder der wöchentlichen Arbeitszeit.
Für die Finanzierung eines Studiums gibt es mehrere Optionen. Das BAföG bietet finanzielle Unterstützung, wobei die Hälfte des Zuschusses als Geschenk gewährt wird. Alternativ dazu kann ein Studienkredit aufgenommen werden, der jedoch zusätzliche Zinsen mit sich bringt. Ein Nebenjob ermöglicht es den Studenten, ihr Studium selbst zu finanzieren und gleichzeitig praktische Erfahrungen zu sammeln. Es ist wichtig, die individuelle Situation und die eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen, um die optimale Lösung zu finden.