Erwerbstätigkeit bei Müttern nimmt zu

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Heutzutage sind viel mehr Frauen mit kleinen Kindern berufstätig als vor 15 Jahren, jedoch liegt die Erwerbstätigkeit der Mütter im Schnitt immer noch deutlich hinter der der Väter.

Mütter arbeiten mehr, aber Väter dominieren in der Erwerbstätigkeit bei kleinen Kindern

In den vergangenen Jahren ist die Erwerbstätigkeit von Müttern gestiegen. Allerdings bleibt der Anteil erwerbstätiger Frauen mit kleinen Kindern weiterhin deutlich unter dem Anteil erwerbstätiger Männer, wie die aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen. Im Jahr 2022 waren 39,7 Prozent der Mütter mit mindestens einem Kind unter drei Jahren erwerbstätig, während es zu Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008 nur 30,8 Prozent waren. Im Gegensatz dazu waren die meisten Väter (89,6 Prozent) mit kleinen Kindern erwerbstätig (2008: 88,9 Prozent).

Aufgrund des Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz hat sich die Verfügbarkeit von Kinderbetreuungsmöglichkeiten verbessert, was wiederum dazu beigetragen haben könnte, dass immer mehr Mütter mit Kindern unter drei Jahren einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Dieser Zusammenhang wurde von der Wiesbadener Behörde anlässlich des Muttertages am 14. Mai erläutert.

Der Anteil erwerbstätiger Mütter variiert je nach Alter des Kindes. Im Jahr 2008 waren 56,7 Prozent der Mütter mit Kindern unter 12 Jahren berufstätig, während es im vergangenen Jahr 64,1 Prozent waren. Bei Müttern mit Kindern im Alter von 12 bis unter 18 Jahren stieg der Anteil von 76,8 Prozent im Jahr 2008 auf 84,0 Prozent im selben Zeitraum. Insgesamt waren 2022 69,3 Prozent aller Mütter von minderjährigen Kindern erwerbstätig, im Vergleich zu 62,8 Prozent im Jahr 2008.

Seit 2006 zeigt die Erwerbstätigkeit von Frauen mit dem jüngsten Kind unter 18 Jahren einen stetigen Anstieg. Im Jahr 2006 waren etwa 60 Prozent der Mütter berufstätig, während dieser Anteil bis 2018 auf 69 Prozent anstieg. Vor allem die Erwerbstätigkeit von Müttern mit kleinen Kindern hat zu diesem Anstieg der Erwerbstätigenquote beigetragen.

Die Folgen der Familiengründung führen dazu, dass Mütter weiterhin ihre Arbeitszeit erheblich reduzieren, was negative Auswirkungen auf die berufliche Entwicklung und die individuelle sowie familiäre Absicherung hat. Die vom Kompetenzbüro Wirksame Familienpolitik des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beauftragte Studie „Existenzsichernde Erwerbstätigkeit von Müttern“ wurde von Prognos erstellt.

Unabhängige Absicherung für Mütter

Ziel dieser Studie ist es herauszufinden, ob Mütter durch ihre Erwerbstätigkeit auch ihre eigene finanzielle Existenz absichern können. Dafür wird ein Konzept zur Messung existenzsichernder Beschäftigung vorgestellt, das primär auf eine kurzfristige Existenzsicherung abzielt. Im Jahr 2018 wurde die Schwelle für eine existenzsichernde Beschäftigung auf 873 Euro festgelegt. Die Ergebnisse zeigen, dass die große Mehrheit der Mütter, die mindestens 28 Stunden pro Woche arbeiten, diese Schwelle überschreiten und somit ihre finanzielle Existenz absichern können. Allerdings reichen in der Regel weniger als 20 Stunden pro Woche nicht aus, um die finanzielle Existenz abzusichern.

Die Fähigkeit, den eigenen Lebensunterhalt zu sichern, hängt nicht nur vom Umfang der Beschäftigung ab, sondern auch von der Qualifikation der Eltern. Lisa Krämer, Projektleiterin bei Prognos, betont, dass gut ausgebildete Elternteile höhere Löhne erhalten, weshalb es sich unmittelbar lohnt, mit einer größeren Anzahl von Arbeitsstunden in den Beruf zurückzukehren. Dies gilt jedoch nicht immer für Elternteile mit geringer Qualifikation.

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