Gesundheitsgefahren bei Karneval: Schadstoffe in Schminke, Kreppel und Kostümen unter der Lupe.

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Karneval, Fasching und Fastnacht sind beliebte Feiertage, die mit ausgelassenem Feiern und Verkleiden einhergehen. Doch leider können sich in Schminke, Kostümen und Gebäckprodukten wie Krapfen und Berlinern gefährliche Schadstoffe verbergen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, hat der Verbraucherschutzminister von Baden-Württemberg für die Fastnacht 2023 Produktkontrollen durchgeführt. Ziel war es, die Einhaltung der geltenden Sicherheitsvorschriften sicherzustellen und Verbraucher vor gesundheitlichen Schäden durch schädliche Inhaltsstoffe in Fastnachtsprodukten zu schützen.

Faschingszeit und Gesundheit: Untersuchungen zeigen Acrylamid in nahezu der Hälfte von Berlinern, Kreppeln und Krapfen

Fasching und Gesundheit: Eine Analyse deckt auf, wie es um die Sicherheit von Kreppel, Krapfen, Berliner und Fasnetsküchle bestellt ist. (Foto: AdobeStock - photocrew 101920887)

Fasching und Gesundheit: Eine Analyse deckt auf, wie es um die Sicherheit von Kreppel, Krapfen, Berliner und Fasnetsküchle bestellt ist. (Foto: AdobeStock – photocrew 101920887)

Faschingszeit und Gesundheit: Wie bedenklich ist das beliebte Faschingsgebäck aus den Bäckereien? Eine Untersuchung des CVUA Stuttgart zeigt, welche Produkte mit der krebserregenden Substanz Acrylamid belastet sind.

Entgegen früheren Befürchtungen scheint der Verzehr von Faschingsgebäck nicht mehr so bedenklich zu sein. Laut dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg wurden bei den jüngsten Analysen nur noch in 40 Prozent der getesteten Berliner und ähnlichen Produkten aus Bäckereien und Supermärkten Acrylamid nachgewiesen.

Die Untersuchungen des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Stuttgart haben gezeigt, dass frittiertes Hefegebäck wie Berliner, Kreppel oder Krapfen nur in geringem Maße mit dem Schadstoff Acrylamid belastet ist. Der durchschnittliche Gehalt bei den getesteten Proben lag bei lediglich 10 µg/kg und somit weit unter dem EU-weit gültigen Grenzwert.

Beim Zubereiten von frittiertem Hefegebäck empfehlen die Expertinnen des CVUA Stuttgart, frisches und krümelloses Frittierfett zu verwenden und es nicht höher als 175 °C zu erhitzen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Die Untersuchungen der CVUAs Stuttgart und Freiburg zeigen, dass Gebäcke mit problematischen trans-Fettsäuren eine gute Qualität aufweisen. Im letzten Jahr wurden 37 Proben untersucht, und alle lagen unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Höchstwert von zwei Prozent, bezogen auf den Fettanteil. Die diesjährigen Untersuchungen sind noch im Gange, aber bisher sind alle Ergebnisse unauffällig, was darauf hinweist, dass die Hersteller die gesetzlichen Vorgaben einhalten und die Verbraucher sich darauf verlassen können.

Immer mehr entscheiden sich für alkoholfreie Getränke. Doch wie viel Alkohol ist tatsächlich darin?

Die Grenze für alkoholfreie Getränke liegt bei 0,5 Volumenprozent Alkohol. Das bedeutet, dass Getränke, die als "alkoholfrei" deklariert sind, diese Grenze nicht überschreiten dürfen. (Foto: AdobeStock - Davide Angelini 570233392)

Die Grenze für alkoholfreie Getränke liegt bei 0,5 Volumenprozent Alkohol. Das bedeutet, dass Getränke, die als „alkoholfrei“ deklariert sind, diese Grenze nicht überschreiten dürfen. (Foto: AdobeStock – Davide Angelini 570233392)

Immer mehr Menschen entscheiden sich für einen gesunden und verantwortungsvollen Lebensstil. Eine Möglichkeit, auf Alkohol zu verzichten und trotzdem stilvoll zu feiern, ist der alkoholfreie Sekt. Im Jahr 2022 wurden 58 Proben von alkoholfreiem Sekt auf ihren Alkoholgehalt untersucht. Das Ergebnis: Keines der Getränke überschritt die festgelegte Grenze von 0,5 Volumenprozent für alkoholfreie Getränke. In mehr als zwei Drittel der Proben konnte sogar ein Alkoholgehalt von weniger als 0,1 Volumenprozent festgestellt werden.

Perücken als Gesundheitsgefahr: Krebserregende Stoffe in Fastnachtskostümen entdeckt.

Sicherheit geht vor: Experten prüfen Faschingskostüme auf verbotene Inhaltsstoffe. Karneval ist die Zeit der bunten Kostüme und ausgelassenen Feiern. Doch damit die Freude nicht getrübt wird, ist es wichtig, dass Faschingskostüme keine gesundheitsschädlichen Stoffe enthalten. Experten sind daher damit beschäftigt, die Karnevalsartikel auf verbotene Inhaltsstoffe zu prüfen. In manchen Fällen wurden bereits Verstöße gegen die gesetzlichen Vorschriften festgestellt, weshalb Käufer bei der Auswahl von Faschingskostümen vorsichtig sein sollten.

Eine rote Perücke wurde auf ihren Gehalt an 4-Methyl-m-phenylendiamin untersucht und es wurde festgestellt, dass der Gehalt den zulässigen Grenzwert überschreitet. Dieser Stoff ist als krebserregend und genotoxisch bekannt, was bedeutet, dass er das Erbgut beeinträchtigen und die Entstehung von Krebs begünstigen kann. Leider wurde in sieben von zwanzig Proben ein sensibilisierend wirkendes 1,4-Phenylendiamin gefunden, das oft in Saisonware wie Faschingskostümen enthalten ist. Es ist besorgniserregend, dass diese gefährlichen Stoffe in Produkten vorkommen, die von vielen Menschen verwendet werden, insbesondere von Kindern, die sich nicht unbedingt der potenziellen Risiken bewusst sind. Es ist wichtig, dass die Verbraucher über solche Gefahren informiert werden und dass die Hersteller sicherstellen, dass ihre Produkte den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen.

Eine Substanz oder ein Stoff wird als „sensibilisierend wirkend“ bezeichnet, wenn er dazu in der Lage ist, das Immunsystem des Körpers dazu zu bringen, spezifische Antikörper gegen bestimmte Allergene zu produzieren. Wenn der Körper später mit dem Allergen in Kontakt kommt, kann eine allergische Reaktion ausgelöst werden. Beispiele für sensibilisierende Substanzen sind chemische Stoffe wie Formaldehyd, Blei und Quecksilber, die in vielen Produkten wie Farben, Klebstoffen und Batterien vorkommen können.

Die Verwendung von Phenylendiaminen erfordert aufgrund ihrer toxischen Eigenschaften besondere Vorsichtsmaßnahmen. Diese Verbindungen können schwere allergische Reaktionen und Hautkrankheiten auslösen und wirken auch als Blutgifte, was zu Leberschäden und Zyanose führen kann. Wenn sie Luft ausgesetzt sind, verfärben sich diese farblosen, kristallinen Verbindungen dunkel und sind nur teilweise in Wasser löslich. Alkohol und Ether lösen sie leicht auf, was ihre Handhabung zu einem hohen Risiko für die Gesundheit macht. Anilin, eine ähnliche Substanz, sollte ebenfalls mit Vorsicht behandelt werden, da sie zu ähnlichen Gesundheitsschäden führt.

Es gibt momentan zwar keine gesetzlichen Vorgaben, aber es ist die Verantwortung des Herstellers, bei der Produktion solcher Erzeugnisse darauf zu achten, dass keine gesundheitsschädlichen Stoffe verwendet oder enthalten sind. Die Sorgfaltspflicht des Herstellers ist entscheidend, um die Sicherheit und Gesundheit der Verbraucher zu gewährleisten und somit das Vertrauen in das Produkt zu stärken.

Um unbesorgt und sorgenfrei Karneval zu feiern, empfiehlt es sich, ein T-Shirt und eine Strumpfhose unter dem Kostüm zu tragen. Auf diese Weise vermeidet man den direkten Hautkontakt mit dem Kostüm und minimiert das Risiko einer Infektion. Darüber hinaus ist es auch eine gute Möglichkeit, sich vor Kälte und Wind zu schützen, die während der Karnevalsumzüge oft herrschen.

Bedenkliche Chemikalien in Faschingsartikeln

Luftballons und dekorative Servietten sind ein wichtiger Bestandteil jeder Faschingsparty. Allerdings hat eine Studie des CVUA Stuttgart ergeben, dass viele Servietten unerwünschte Stoffe wie Bisphenole, Chlorpropanole und Photoinitiatoren enthalten können. In den letzten beiden Jahren wurden insgesamt 12 Servietten aufgrund ihres Ausblutverhaltens oder unerwünschter Stoffe beanstandet. Obwohl von den Servietten keine unmittelbare Gesundheitsgefahr ausgeht, zeigt die Untersuchung, dass eine Produktion nach dem Stand der Technik möglich ist, um den Verbraucher mit geringerer Belastung zu versorgen.

Im Rahmen der jährlichen Untersuchungen von Luftballons werden Nitrosamine und nitrosierbare Stoffe besonders unter die Lupe genommen. Nitrosamine gelten als krebserregend, während nitrosierbare Stoffe Vorstufen der Nitrosamine sind. Drei von acht Proben, die nach der letzten Faschingssaison untersucht wurden, enthielten Nitrosamine und/oder nitrosierbare Stoffe nahe am oder über dem Grenzwert. Diese Ergebnisse unterstreichen, dass Nitrosamine und nitrosierbare Stoffe nach wie vor ein wichtiges Thema sind, das weiterhin beachtet werden muss.

Tiger-Schminke mit 2-Naphthol, verbotener Stoff in gelber Clownschminke und Schminkstifte mit Rhodamin B: Wie gefährlich ist Fastnachts-Schminke wirklich?

Faschingszeit ist Schminkzeit! Ob wilde Tiermuster, gruselige Zombies oder funkelnde Prinzessinnen ? der Kreativität sind beim Schminken keine Grenzen gesetzt. Doch wie sieht es mit der Sicherheit der verwendeten Produkte aus? Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) in Baden-Württemberg hat im letzten Jahr 31 Schminkpackungen untersucht und wird auch in diesem Jahr wieder 33 Produkte genauer unter die Lupe nehmen.

Risiko für Verbraucher: Tiger-Schminke enthält 2-Naphthol

Faschingsschminke ist eine beliebte Möglichkeit, sich in dieser Zeit zu verkleiden, aber es ist wichtig zu überprüfen, ob die verwendeten Produkte sicher sind. Im letzten Jahr wurden einige Schminksets aufgrund von bedenklichen Inhaltsstoffen beanstandet, darunter ein Schminkset namens „Tiger“, das den verbotenen Stoff 2-Naphthol enthielt. Auch eine andere Schminkpalette namens „Clown“ enthielt einen nicht zugelassenen Farbstoff. Obwohl das Ministerium berichtete, dass die Verwendung dieser Produkte keine unmittelbare Gefahr darstelle, bleiben Bedenken hinsichtlich der langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit bestehen. Es liegt in der Verantwortung der Hersteller, sicherzustellen, dass ihre Produkte sicher sind und keine schädlichen Inhaltsstoffe enthalten, um das Wohlbefinden der Verbraucher zu gewährleisten.

Die Untersuchung von Schminksets hat gezeigt, dass die Tiger-Schminke den verbotenen Stoff 2-Naphthol enthält. Die zuständige Behörde hat zwar bestätigt, dass die Verwendung dieser Schminke für den Anwender keine direkte Gefahr darstellt, dennoch muss die verantwortliche Person beweisen, dass die Anwesenheit von 2-Naphthol technisch nicht vermeidbar war. Im Fall des Clown-Schminksets wurde ein gelber Farbstoff verwendet, der für die Anwendung an Schleimhäuten, wie beispielsweise den Augen, nicht zugelassen ist. Dies stellt ein Risiko für die Gesundheit der Anwender dar, da unerwünschte Reaktionen oder allergische Reaktionen auftreten können.

Rhodamin B in Faschingsschminke: Experten warnen vor möglichen Langzeitschäden

In einem Schminkstifte-Set mit neonfarbenen Stiften wurde bei einer Untersuchung in der pinken Farbe der verbotene rote Farbstoff Rhodamin B nachgewiesen. Da die Schminke oft am Auge angewendet wird, ist die direkte Gefahr für die Gesundheit der Anwender besonders hoch. Rhodamin B wurde bereits 2005 von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als potentiell krebserregend und erbgutverändernd eingestuft, was die Bedenken bezüglich der Verwendung dieser Schminke noch verstärkt. Die Verwendung von Schminkprodukten mit Rhodamin B muss dringend vermieden werden, um das Risiko von Gesundheitsschäden zu minimieren.

Damit du nach einer Party die Schminke leichter entfernen kannst, empfiehlt es sich, vor dem Schminken eine fetthaltige Creme aufzutragen. Dadurch wird verhindert, dass sich die Farben zu stark auf der Haut absetzen und du sie später nur schwer wieder abwaschen kannst. Es ist jedoch wichtig, dass du die Warnhinweise der Hersteller immer sorgfältig beachtest, insbesondere wenn es um die Anwendung der Schminke in der Nähe der Augen geht. Diese Hinweise findest du in der Regel auf der Rückseite der Verpackungen und solltest sie unbedingt lesen, bevor du die Schminke aufträgst.

Quellen

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