Superfood-Trend: Sind jetzt Gerstengras, Rotes Maca, Quinoa, Spirulina wertlos?

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Die neuen Superfood-Trends versprechen mehr Gesundheit, mehr Wohlbefinden und leckere Mahlzeiten. Aber Rotes Maca und Quinoa haben längst nicht ausgedient.

Sieben Superfood-Trends unter die Lupe genommen

Als Superfood werden Lebensmittel bezeichnet, die einen besonders hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen haben. Sie kommen meist aus exotischen Ländern, wobei viele Superfood-Varianten auch hier in Deutschland beheimatet sind. Man denke nur an Leinsamen und Grünkohl, auch wenn diesen wenig exotischen Pflanzen nur selten Wunderkräfte unterstellt werden.

Doch schon die Alten wussten, dass gerade diese Pflanzen nicht nur im Winter geeignet waren, um die Gesundheit zu erhalten und zu verbessern. Moderne Superfood-Trends beziehen sich allerdings meist auf Lebensmittel, die zum Beispiel aus Chile oder China kommen.

Video: Heimisches vs. exotisches Superfood | Galileo | ProSieben

Diese neuen Superfood-Trends sind gesund:

  1. Das Pseudogetreide Canihua

    Viele Kohlenhydrate sorgen dafür, dass die Genießer von Canihua viel Energie haben. Außerdem spricht der hohe Ballaststoffanteil dafür, dass Canihua gesund ist: Der Blutzuckerspiegel steigt nach dem Essen nur langsam, Heißhunger wird damit vorgebeugt. Ein weiterer Pluspunkt besteht in der Vielzahl der pflanzlichen Eiweiße, die hier enthalten sind. 100 Gramm Canihua beinhalten 15 Gramm Eiweiß. Allerdings ist das Korn auch ein echter Dickmacher, wenn es in großen Mengen verzehrt wird.

  2. Das afrikanische Superfood des Affenbrotbaums

    Die Baobab-Frucht ist vor allem bei denjenigen bekannt und beliebt, die eine Diät machen müssen oder wollen. Baobab sieht im Original eher wie eine Kakaofrucht aus, hierzulande wird die Frucht des Affenbrotbaums aber meist als Pulver angeboten. Dieses schmeckt ein wenig säuerlich und hinterlässt einen pelzigen Geschmack auf der Zunge.

    Es ist daher ideal zu Smoothies oder Säften, kann in Brei und Joghurt eingerührt werden. Ein hoher Anteil an Antioxidantien sowie an Vitaminen und Mineralstoffen macht die Baobab-Frucht so gesund.

  3. Die angeblich nährstoffreichste Pflanze der Welt – Moringa oleifera

    Der Meerrettichbaum bringt ein kleines Wundermittel hervor: Die Moringa oleifera wird nicht umsonst als Wunderbaum bezeichnet, denn die angeblich nährstoffreichste Pflanze der Welt, die eigentlich aus Indien kommt, ist das Superfood schlechthin. Der Volksglaube in Indien besagt, dass diese Pflanze über 300 Krankheiten heilen könne.

    Die Nährstoffdichte ist hoch, der Körper wird hier mit allem versorgt, was er braucht. Ungesättigte Fettsäuren, Proteine, Ballaststoffe und Spurenelemente sowie Vitamine sind enthalten. Auch der hohe Gehalt an Aminosäuren lässt den Baum zum Superfood-Trend werden.

    Die Moringa oleifera wird nicht umsonst als Wunderbaum bezeichnet, denn die angeblich nährstoffreichste Pflanze der Welt, die eigentlich aus Indien kommt, ist das Superfood schlechthin. ( Lizenzdoku: Shutterstock- Dolly MJ )

    Die Moringa oleifera wird nicht umsonst als Wunderbaum bezeichnet, denn die angeblich nährstoffreichste Pflanze der Welt, die eigentlich aus Indien kommt, ist das Superfood schlechthin. ( Lizenzdoku: Shutterstock- Dolly MJ )

  4. Tropische Papaya als alter Bekannter

    Mit nur 100 Gramm Papaya wird der gesamte Tagesbedarf an Vitamin C eines Erwachsenen gedeckt. Die kleine Vitaminbombe kann aber auch noch Schmerzen lindern, soll beim Abnehmen helfen und das Immunsystem nachhaltig positiv beeinflussen. Wichtig ist aber nicht die Frucht an sich, sondern es sind die Kerne, in denen das gesunde Enzym steckt, das all die positiven Auswirkungen haben soll.

  5. Zum Backen geeignet: Roher Kakao

    Zugegeben, es gibt Superfood-Trends, die können nicht einfach wie andere Lebensmittel zum Verzehr verwendet werden. Ein Beispiel dafür ist roher Kakao, den wohl niemand pur essen würde. Dabei ist die Kakaobohne aber schon seit vielen Jahrhunderten bei den Mayas und Azteken als Wundermittel bekannt: Reich an Nährstoffen und Antioxidantien sorgt Kakao für einen gesunden Körper und belastbare Nerven. Je roher die Kakaobohne ist, desto besser sind die gesundheitlichen Auswirkungen.

  6. Superfood Goji-Beeren

    Goji-Beeren zählen zu den interessanten Superfood-Trends, wobei hier nicht mehr von einem Trend gesprochen werden kann. Eher handelt es sich um einen Dauerbrenner, der das Immunsystem stärken soll, das Wohlbefinden steigern kann und angeblich sogar Krebs vorbeugen soll. Goji-Beeren stammen eigentlich aus China, sind aber hierzulande längst zu kaufen. Meist werden sie in getrockneter Form angeboten, auch als Kapseln sind sie erhältlich. Experten raten allerdings eher zu frischen Früchten, weil bei ihnen der Gehalt an gesundheitlich wertvollen Stoffen noch deutlich höher ist.

  7. Ingwer gegen Erkältungen und Grippe

    Ingwer gilt als klassisches Erkältungsmittel und wird zu Recht als Superfood bezeichnet. Enthalten ist Gingerol, welches entzündungshemmend, blutdrucksenkend und schmerzlindernd wirken soll. Zudem ist in der Knolle viel Vitamin C enthalten, worüber nicht nur das Immunsystem gestärkt wird, sondern durch das auch die Eisenaufnahme im Körper verbessert wird. Nicht zuletzt regt Ingwer den Stoffwechsel an, verbessert die Durchblutung im Körper und damit auch den Sauerstofftransport in alle Zellen.

Video: Vergesst Chia-Samen, Goji-Beeren und Co.! Warum wir Superfoods und Pulver nicht brauchen | Dr. Wimme

Für Genießer: Wein trifft auf Superfood-Trends

Wer sich gesund ernähren will, stellt sich vielleicht die Frage, ob Wein überhaupt noch erlaubt ist. Dies kann einfach beantwortet werden: Ja, Wein darf auch bei einer gesunden Ernährung getrunken werden! Genau genommen ist er sogar selbst gesund, wenn er in Maßen genossen wird. Laut Ernährungsexperten sollten es täglich nicht mehr als 100 ml sein, die getrunken werden, damit die gesundheitsfördernde Wirkung des Weins zu beobachten ist.

Die Trauben enthalten viele wertvolle Antioxidantien, die auch dann noch erhalten bleiben, wenn sie zu Wein vergoren sind. Insofern ergänzen sich die neuen Superfood-Trends und Wein hervorragend, denn auch in den Superfoods sind neben Vitaminen und Mineralstoffen vor allem Antioxidantien enthalten, die für das Abfangen von freien Radikalen wichtig sind.

Ein Beispiel für ein Superfood, welches sich wunderbar mit Wein kombinieren lässt, ist die Avocado. Sie schmeckt cremig, zart und nussig und wird häufig pur gegessen. Auch eine Verarbeitung zu einer Beilage ist möglich, wobei hier viele Köche auf viel Salz setzen. Doch das Salz verändert den Geschmack der Avocado kaum, ist also nicht wirklich nötig. Um nun den Geschmack der Avocado zu unterstreichen und gleichzeitig eine gesundheitliche Wirkung zu erzielen, sollte kein schwerer Wein gewählt werden.

Ein leichter Weißwein ist daher ideal: Die Chilenen, aus deren Land die Avocado stammt, servieren in der Regel einen Sauvignon Blanc zur Avocado. Auch ein Weißburgunder, der Grüne Veltiner oder ein Grauburgunder kommen neben dem Riesling infrage.

Zugegeben, es gibt Superfood-Trends, die können nicht einfach wie andere Lebensmittel zum Verzehr verwendet werden. Ein Beispiel dafür ist roher Kakao, den wohl niemand pur essen würde. ( Lizenzdoku: Shutterstock-BestPix )

Zugegeben, es gibt Superfood-Trends, die können nicht einfach wie andere Lebensmittel zum Verzehr verwendet werden. Ein Beispiel dafür ist roher Kakao, den wohl niemand pur essen würde. ( Lizenzdoku: Shutterstock-BestPix )

 

Fazit zu den neuen Superfood-Trends

Die neuen Superfood-Trends mögen zwar interessant sein, sie haben aber nicht das Zeug dazu, die bereits bekannten Superfoods wie Gerstengras oder Quinoa abzulösen. Vielmehr ergänzen sie die Auswahl an derartig gesunden Lebensmitteln. Wer eher auf einheimische Superfoods setzen möchte, sollte sich an Obst und Gemüse der Saison orientieren, denn Ernährungswissenschaftler sind der Meinung, dass der Körper damit alles bekommt, was er braucht. Superfoods sind eine gute Ergänzung und können den Speiseplan aufpeppen, wirklich gesundheitlich nötig sind sie jedoch nicht.

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